Ich liebe es das ganze Jahr mit Kräutern und Blumen, Essbares selbst zu machen. Nach dem Veilchen und dem Bärlauch im März, ist der April die Zeit des Flieders.
Welcher Flieder verwendet werden sollte und was ihr daraus zaubern könnt erzähle ich euch hier…
Welcher Flieder ist essbar
Nicht giftig und somit essbar ist der gewöhnliche Gartenflieder (Syringa vulgaris). Aber Achtung: Er enthält Stoffe wie ätherische Öle und Bitterstoffe die bei Überempfindlichkeit und auch bei dem Verzehr von großen Mengen, Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen auslösen können. In den Blüten ist die Konzentration so gering, dass sie aber für Gelees, Sirup etc. verwendet werden können und als essbar gelten.
In der Naturheilkunde wird Flieder verwendet, z.B. als fiebersenkendes Mittel.
Für euer Gelee bzw. andere Rezepte könnt ihr den gewöhnlichen Flieder verwenden, der bei euch im April/Mai im Garten blüht. Nehmt am besten die dunkel- und helllila Blüten. Die weißen Blüten sind weniger aromatisch.
Achtung: Es gibt auch Sommerflieder (auch Schmetterlingsflieder genannt). Dieser ist nicht essbar und blüht auch zu einer anderen Zeit!!
Fliedermilch aus Flieder?
Ab und an werdet ihr über Fliedermilch lesen. Fliedermilch wurde früher in Klöstern hergestellt. Hier wurde aber nicht der gewöhnliche Gartenflieder, sondern Holunderbeeren verwendet. Holunder wird auch als Fliederbeere bezeichnet, ist aber Dialekt bedingt, denn beide Pflanzen haben nichts miteinander gemein.
Flieder-Rezepte
Mein Lieblingsrezept ist Flieder-Gelee mit Rose Wein ( also die Variante für Erwachsene ;). Es geht recht einfach, erfordert allerdings Zeit. Ich finde aber die Mühe lohnt sich 🙂
Für alle Flieder-Rezepte müsst ihr die Fliederblüten einzeln abknipsen bzw. abzupfen. Es darf nichts vom Stiel dabei sein.
Zutaten
100 g Fliederblüten
1 Liter Wasser
1 Zitrone
3 EL Rose Wein
500 g Gelierzucker (2:1)
Anleitung
- Die Zitrone auspressen
- Fliederblüten, Wasser, Zitrone und Wein in eine Schüssel geben und miteinander vermischen.
- Mit einem Tuch abdecken und 8 Std. in den Kühlschrank stellen.
- Danach alles durch ein Tuch in einem Topf abseihen.
- Gelierzucker in die Flüssigkeit geben.
- Unter Rühren zum Kochen bringen und 5 Minuten unter ständigem Rühren kochen lassen.
- In saubere Gläser geben. Fertig 🙂
Es passt so wunderbar zu Desserts mit Quark oder ich rühre auch einfach etwas davon in meinem Joghurt.
Kinderfreundliche Gelee-Variante
Ihr könnt das Rezept auch als kinderfreundliche Variante ohne Wein machen und den Wein einfach mit Wasser ersetzen. Es gibt auch viele Rezepte ohne das ihr die Zutaten ziehen lasst, aber ich finde, dass macht den Geschmack aus.
Flieder-Zucker Rezept
Für Flieder-Zucker gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist dabei, dass ihr ihn gut trocknen lässt, bevor ihr ihn in Gläser oder Behälter füllt, sonst gibt es einfach einen Klumpen Zucker, der noch dazu unansehnlich aussieht.
Auch hier nur den gewöhnlichen Flieder verwenden (siehe oben)! Am besten dunkellila Flieder nehmen.
Zutaten
3 EL Fliederblüten (nur die Blütenblätter, keine Stiele)
70 g raffinierter Zucker
Anleitung
1.Möglichkeit
Gebt den Zucker und die Fliederblüten in ein Glas und schraubt es zu. Die Blüten müssen komplett trocken sein (nicht getrocknet!).
Lasst den Flieder-Zucker ca. 2 Wochen an einem dunklen Ort stehen und entfernt dann die Blüten. Ihr könnt auch ein paar der Blüten mit dem Zucker mörsern.
Der Duft ist wundervoll!
2. Möglichkeit
Ihr könnt den Zucker und die Blüten mörsern, zum Trocknen auf einem Blech auslegen und danach in einen Behälter bzw. ein Glas geben. Ich habe ihn ca 2 Tage trocknen lassen.
Dieser Zucker hat eine schöne lila Farbe und ist gut geeignet als Streuzucker Deko für Desserts und Kuchen etc. Er schmeckt allerdings nicht bzw. nur wenig nach Flieder und ist eher für die Optik gedacht.
Wenn ihr noch andere Rezepte für Flieder habt, dann immer her damit 🙂
Ihr Lieben, ich wünsche euch viel Spaß im Frühling!
