Meine Liebe gehört dem Lavendeldruck. Die Möglichkeit kostengünstig und in weniger als 5 Minuten T-Shirts bzw. Stoffe at home zu bedrucken, finde ich einfach klasse. In kurzer Zeit könnt ihr damit tolle Geschenke gestalten oder euer Heim verschönern, Kleidung-Upcycling…ihr seht, es gibt unendlich DIY-Möglichkeiten.
Auch wenn es kinderleicht ist, kann doch einiges den Druck verschlechtern. Ob nun das falsche Kopierpapier, der Stoff…ja selbst das Lavendelöl kann die Ergebnisse stark beeinflussen. Deshalb versuche ich in diesem Beitrag genau aufzulisten, welche Materialien ich verwende und auf was ich achte. Step-by-Step geht es dann zum Lavendeldruck-Erfolg 😉
Was ihr für den Lavendeldruck benötigt:
- Euer gewünschtes Bild als Laserdruck auf gängigem 80 g/m² Kopierpapier (KEIN Fotopapier!) und spiegelverkehrt gedruckt
- heller Stoff ( entweder ein Jersey T-Shirt, Baumwolltasche oder anderen Stoff aus Baumwolle oder Leinen)
- Klebeband oder Stecknadeln um euren Ausdruck auf dem Stoff zu befestigen
- ein einfacher Malpinsel
- ein Eßlöffel ( aus Holz oder Metall)
- und das wichtigste: ätherisches Lavendelöl*
- Unterlage aus Holz (z.B. Schneidbrett) oder mehrere Papiere, damit das Öl nicht durchdrückt.
- Wenn euer Druck danach waschbar sein soll, dann benötigt ihr auch noch ein einfaches Bügeleisen
Wichtige Infos zu den Materialien:
Stoff:
Beim Lavendeldruck funktionieren nur Stoffe aus natürlichen Materialien, wie z.B. Baumwolle und Leinen. Auch Jersey-T-Shirts funktionieren gut. Auf weißem Stoff erzielt ihr die besten Ergebnisse, bei dunklen Stoffen passiert gar nix 😉
Der Stoff sollte auf jeden Fall faltenfrei sein. Der Druck sieht eher wie im Vintage-Stil aus, also etwas blasser, als euer Druck auf dem Papier. Ich denke auf den Fotos hier im Beitrag, könnt ihr ganz gut erkennen, wie stark die Farben gedruckt werden.
Lavendelöl:
ätherisches Lavendelöl ist die günstige und natürliche Alternative zu den Fototransfermitteln. Es hinterlässt nach dem Trocknen keine Rückstände auf dem Stoff und 10 ml gibt es schon teilweise unter 2 € zu haben.
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Auch bei Lavendelöl gibt es Unterschiede. Bei meinen ersten Versuchen wollte ich es nur mal ausprobieren und habe mir deshalb ein 10 ml Fläschchen Lavendelöl (für den hohen Preis von 5,50 €) aus dem Reformhaus geholt. Der Druck hat zwar problemlos übertragen, aber es haben sich gelbe Flecken auf dem Stoff und an den Rändern des Drucks ausgebreitet. Es sah hässlich aus und es war auch nicht mehr zu retten und nur für die Tonne.
Nachdem ich aber wusste, dass es mir Spaß macht und ich noch einige Ideen im Kopf hatte, die auf eine Umsetzung warteten, kaufte ich gleich ein 100 ml Lavendelöl. Das benutze ich aktuell immer noch 😉 Mit dem Öl hat der Druck ohne „auslaufen“ der Farbe prima funktioniert und es ist umgerechnet auf 10 ml mit knapp 1,70 € bisher das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Aber das ist nur meine Erfahrung, mit Sicherheit gibt es noch dutzend andere Lavendelöle, die genauso funktionieren. Wenn man aber gute Erfahrungen mit einem Produkt gemacht hat, bleibt man meistens dabei 🙂
Als Alternative soll auch Orangenöl funktionieren, aber ich selbst habe es noch nicht ausprobiert.
Hier mein Lavendelöl, dass ich für den Druck benutze: *
Der Ausdruck des Motivs:
Lavendeldruck funktioniert nur mit gängigem 80 g/m² Kopierpapier*. Das Öl muss durch das Papier auf den Stoff (oder Holz) gelangen. Mit Fotopapier oder sehr dickem Kopierpapier funktioniert es nicht.
Wichtig ist auch euren Druck spiegelverkehrt zu drucken, denn sonst ist die Schrift auf eurem Stoff nicht lesbar 😉
Euer gewünschter Druck muss auf einem Laserdrucker ausgedruckt werden. ( Tintenstrahldruck funktioniert nicht).
Geruch:
Für Lavendelduft-Liebhaber ist dieses DIY ein Paradies 😉 Habt ihr nur einen Stoff zu bedrucken, ist der Duft sehr angenehm. Seid ihr aber wie ich, und habt manchmal so kreative Ideen und geht dann in „Massenproduktion“…dann ist der Duft in geschlossenen Räumen schon sehr stark und langanhaltend 😉 Wenn es euch sehr stört, dann arbeitet am besten im Freien oder ihr achtet frühzeitig auf ausreichende Belüftung.
Übrigens hat Lavendel auch eine beruhigende Wirkung auf Kinder und Katzen 😉 Spätestens jetzt habe ich euch doch Lavendeldruck schmackhaft gemacht, oder?! ?
Los gehts.
- Als erstes benötigt ihr einen Ausdruck eures gewünschten Motivs. Achtung! Es muss mit Laserdruck gedruckt sein (Tintenstrahldruck funktioniert nicht). Auch solltet ihr darauf achten, dass euer Ausdruck nicht so alt ist (ich hatte von 10 Minuten bis zu einem Tag alte Drucke, die haben alle gut funktioniert). Bitte druckt euer Motiv nur auf „normales“ Kopierpapier! Fotopapier ist nicht möglich, denn das Lavendelöl muss durch das Papier dringen und das geht auf Fotopapier nicht. Wenn ihr eine Schrift als Motiv habt, dann muss sie spiegelverkehrt sein ( sonst kann man sie auf dem Stoff nicht lesen 😉 Dafür nutze ich z.B. Irfanview 64 ( einfach im Programm auf Bild->Horizontal spiegeln->speichern und fertig!) Geht natürlich auch mit vielen anderen Fotobearbeitungsprogrammen auf dem PC oder Handy.
- Legt den Stoff ausgebreitet und am besten faltenlos auf eurem Arbeitsplatz bereit. Unter eurem Stoff solltet ihr eine Holzplatte oder leere Blätter legen, damit das Öl und die Farbe nicht durchdrückt und euren Tisch oder bei einem T-Shirt, den Stoff auf der Rückseite „bedruckt“. Euer Motiv legt ihr mit dem Druck nach unten auf euren Stoff und befestigt ihn mit Stecknadeln oder Klebeband so, dass es nicht verrutscht.
- Nun nehmt ihr euren Malpinsel zur Hand und gebt vorsichtig Lavendelöl auf euer Motiv. Es muss komplett benetzt sein, darf aber auf keinen Fall „schwimmen“. Nehmt ruhig erstmal etwas weniger und ggfs. kann man während des Prozesses noch Öl nachpinseln 😉 Ihr könnt etwas Öl auch einfach in einen kleinen Behälter oder Kapsel (ich habe die Kapsel einer Buttermilchflasche genommen) geben, dann ist es einfacher zu pinseln.
- Jetzt braucht ihr euren Löffel. Mit der breiten Unterseite eures Löffels, streicht ihr mit Druck über euer Motiv. Dies macht ihr ziemlich häufig. Dazwischen könnt ihr auch immer wieder das Papier vorsichtig anheben und den Druckfortschritt überprüfen. Wenn eine Stelle noch etwas hell ist, kann man auch mit dem Löffel fester auf diese Stelle drücken. Nach ein paar Mal hat man den Dreh ganz gut raus und weiß wie viel Druck man ausüben sollte. Wenn das Druckergebnis zu hell wird, könnt ihr noch etwas Lavendelöl draufgeben und erneut verstreichen.
- Eigentlich seid ihr jetzt schon fertig 🙂
- Wer seinen Stoff auch waschen möchte, der muss nach dem Trocknen, das Motiv bügeln. 30° hält es dann auf jeden Fall in der Waschmaschine aus! Beim Bügeln müsst ihr unbedingt Backpapier zwischen das Motiv und das Bügeleisen legen. Ich habe mit meinem Bügeleisen auf Stufe 2 gebügelt (evtl. ist dies aber je Bügeleisen und Stoff etwas unterschiedlich, also hier lieber erstmal vorsichtig sein)
Es gibt so viele tolle Möglichkeiten was ihr mit Lavendeldruck gestalten könnt. Ihr könnt z.B. T-Shirts und andere Kleidungsstücke bedrucken oder Wimpel, Fotogeschenke und Dekoideen für zu Hause. Übrigens funktioniert Lavendeldruck auch auf Holz. Hierbei muss euer Holz unbehandelt und glatt geschliffen sein.
Und jetzt ganz viel Spaß beim gestalten und drucken 🙂
Hier noch ein kleines Video vom Lavendeldruck im Zeitraffer
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