Die Natur malt die schönsten Bilder – wir müssen sie nur einfangen. Beim Blumendruck wird aus zarten Blüten und Hammerschlägen ein kleines Kunstwerk: direkt auf Stoff übertragen, ganz ohne Chemie, dafür mit Herz, Geduld und Begeisterung fürs Selbermachen. Ein sinnliches DIY-Projekt, das dich die Schönheit der Natur mit anderen Augen sehen lässt – und ganz nebenbei T-Shirts, Servietten oder Stoffbeutel in Unikate verwandelt.
Was ist Blumendruck?
Blumendruck – auch „Hapa Zome“ oder „Leaf Dye“ genannt – ist eine alte japanische Technik, bei der die Farbe und Struktur echter Pflanzen direkt auf Stoff übertragen wird. Man legt Blüten oder Blätter auf den Stoff und klopft sie vorsichtig mit einem Hammer fest – zurück bleibt der Abdruck der Pflanze: mal leuchtend bunt, mal fein verwaschen, aber immer natürlich und einzigartig.
Das brauchst du:
Frisch gepflückte Blüten oder Blätter (gut geeignet: Stiefmütterchen, Veilchen, Rosen, Farn, Gänseblümchen, Lavendel)
Hellen oder weißen Stoff (z. B. Baumwolle oder Leinen)
Hammer oder Gummihammer
Schneidebrett oder feste Unterlage
Backpapier oder ein altes Tuch als Schutz
Eventuell Handschuhe, um Flecken zu vermeiden
So geht’s – Schritt für Schritt:
Pflanzen sammeln:
Streif durch deinen Garten oder frage Nachbarn und sammle frische, möglichst saftige Blüten und Blätter. Je mehr Farbe die Pflanze enthält, desto besser das Ergebnis.
Stoff vorbereiten:
Wasche den Stoff vor dem Bedrucken, damit er frei von Appretur ist. Glätte ihn mit dem Bügeleisen und lege ihn auf eine harte Unterlage.

Blüten arrangieren:
Lege die Blüten oder Blätter mit der bunten Seite nach unten auf den Stoff. Du kannst Muster legen, Namen schreiben oder einfach intuitiv gestalten.
Abdecken und hämmern:
Lege ein Stück Backpapier oder ein altes Tuch über die Pflanzen, um Spritzer zu vermeiden. Dann klopfe vorsichtig, aber bestimmt mit dem Hammer über die gesamte Fläche. Du wirst sehen, wie sich die Pflanzen in den Stoff drücken und ihre Farbe freigeben.
Blütenreste entfernen:
Hebe die Schutzschicht ab und löse vorsichtig die Pflanzenreste. Übrig bleibt ein feiner, farbiger Abdruck – fast wie gemalt.

Fixieren:
Lass dein Werk gut trocknen und bügle es anschließend mit Backpapier dazwischen heiß (ohne Dampf), um die Farben etwas zu fixieren. Für längere Haltbarkeit kann der Stoff auch mit Beizmitteln (z. B. Alaun) vorbehandelt werden – das ist aber kein Muss.
Tipps für besonders schöne Blumendruck Ergebnisse:
Verwende keine zu trockenen Pflanzen – frische Blüten funktionieren am besten.
Farbstarke Pflanzen wie Dahlien, Malven oder Cosmeen geben intensive Abdrücke.
Bei filigranen Blättern wie Farn entsteht ein wunderschöner feiner Abdruck und man muss länger und kräftiger hämmern.
Probiere ruhig mehrere Stoffarten aus – Baumwolle nimmt die Farbe besonders gut auf.

Nachhaltig kreativ: Warum Blumendruck mehr ist als nur ein DIY-Trend
Blumendruck ist mehr als ein hübscher Zeitvertreib. Er lädt ein, achtsam durch die Natur zu gehen, genauer hinzuschauen, zu fühlen und zu gestalten. Was sonst schnell verwelkt, bekommt hier eine neue Bestimmung – und wird Teil eines Kleidungsstücks, eines Geschenks oder eines Deko-Elements. Du brauchst keine teuren Farben oder Maschinen – nur Zeit, Freude und eine Verbindung zur Natur.
Ideen zum Weiterdenken:
Gestalte gemeinsam mit Kindern kleine Kunstwerke für Oma & Opa.
Verwandle alte Stofftaschen in Sommerunikate.
Nutze die Technik für selbstgemachte Karten, Einbände oder Stoffbilder.
Kombiniere den Blumendruck mit Stickerei für eine besonders individuelle Note.
Fazit: Klopf dich kreativ!
Blumendruck ist ein leises, handgemachtes Wunder. Es braucht kein großes Talent, nur den Mut, mit Blüten zu experimentieren und dem Prozess zu vertrauen. Du wirst überrascht sein, wie viel Farbe in einer einzigen Blüte steckt – und wie viel Freude in einem einfachen Hammer. Probier’s aus, teile deine Werke und lass die Natur durch deine Hände sprechen.
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